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Die Himalaya-Tradition

Seit Jahrtausenden sind die Berge des Himalaya die Heimat von Weisen. Sie haben nach den Yoga-Lehren gelebt und ihre Einsichten an Schüler weitergegeben, die ihrerseits zu Meistern wurden und die Lehren weiterreichten.  Die Himalaya-Tradition des Yoga reicht viele Tausende Jahre zurück zu den ersten Rishis, den Übermittlern des vedischen und tantrischen Wissens.

In dieser Tradition liegen die Ursprünge der Yoga-Meditation und aller davon abgezweigten Wege.

Einige der Lehrer der Himalaya-Tradition (nicht alle) sind zugleich in einem der klösterlichen Swami-Orden initiiert, in die Shankaracarya im 9. Jahrhundert unserer Zeitrechnung seine Lehren organisiert hat.

Einige der Yogis sind Swamis. Doch nicht alle Swamis sind Yogis.
(Swami Veda Bharati)

Zu den großen Lehrern dieser Tradition gehören u.a. Swami Rama, dessen Lehrer Bengali Baba, sowie dessen Meister Mahavatar Baba, auch als Babaji der Himalayas bekannt.

Das Wissen der Tradition wird von Generation zu Generation weitergereicht. Qualifizierte Studierende werden zu Lehrenden, die das Wissen und die Praxis einer weiteren Generation von Aspiranten weitergeben.

Die Yogis dieser Tradition sind die Begründer und Bewahrer des Shri-vidya, jener Wissenschaft, von der alle Meditationswege ausstrahlen. Die wesentlichen Lehren und Praktiken aller bekannten Meditationssysteme sind überwiegend aus der Himalaya-Tradition hervorgegangen. Daher bezieht die Himalaya-Tradition alle authentischen spirituellen Strömungen ein. Als Ursprung aller großen meditativen Traditionen dieser Welt ist sie bestrebt, sämtliche Traditionen zu fördern und lebendig zu erhalten.

Die Tradition vermittelt die Vielfalt der praktischen Wissenschaften und Methoden des Yoga und Tantra. Innerhalb der Himalaya-Tradition werden alle Aspekte des Yoga gelehrt - von den systematisch entwickelten Hatha-Praktiken, der systematischen Entspannung, Yoga-nidra, die energieanregenden Atempraktiken, Meditation - verbunden mit der Philosophie und Psychologie des Yoga, dem Wissen über ganzheitliche Gesundheit und meditative Lebensführung.

Studierende in dieser Tradition sind aufgefordert, dieses Wissen und die praktischen Methoden in den Rahmen ihres eigenen kulturellen und religiösen Hintergrunds einzubeziehen, um diesen zu bereichern und zu einem lebendigen Weg spiritueller Verwirklichung zu gestalten.

Um die Realisierung seines wahren, freien und vollständigen Selbst zu ermöglichen, wird das Meditationssystem der Yoga-sutras, die Praxis der kontemplativen Einsicht des Advaita-vedanta und die Methoden der intensiven Hingabe des Samaya-shri-vidya-tantra vermittelt. Wie die Finger einer Hand ergänzen sie einander.

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Die Praxis, korrekt entwickelt, führt direkt durch alle Schichten unserer Existenz zur direkten Erfahrung des Zentrums des Bewusstseins. Meditation, Kontemplation, Mantra und die spezifischen Methoden des inneren Tantra werden schließlich zu einer vereinten Kraft, die auf den letzten Schritt des Weges gerichtet ist:  das Durchdringen des Bindu, der 'Perle der Weisheit' (bindu-bhedana) - der Durchgang in die absolute Wirklichkeit.

Einige Kernprinzipien der Tradition

Nachfolgend einige der zentralen Prinzipien der Tradition (siehe 'Unter Meistern im Himalaya', Swami Rama):

  • Wir achten alle Weltanschauungen.
    Wir anerkennen keine Einschränkungen durch Religion, sozialen Status, Geschlecht oder Hautfarbe.
  • Es ist nicht erforderlich, seine religiöse Anschauung und kulturelle Prägungen zu verändern.
  • Die Praxis der Gewaltlosigkeit in Gedanken, Worten und Handlungen ist von zentraler Bedeutung.
  • Jeder Mensch ist ein lebendiger Tempel.
  • Alle Aspekte des Yoga hinsichtlich Körper, Atem, Geist und Selbst werden systematisch vermittelt.
  • Die Essenz von Bewusstsein und Sein ist unser eigentliches Wesen - 
    das universelle Prinzip der göttlichen Mutter und des göttlichen Vaters.
  • Alle Form der Verehrung ist innerlich. Es werden keine externen Rituale durchgeführt. 
  • Der Zweck eines Lehrers ist, dem Schüler selbstlos auf seinem Weg zu helfen.

Es existieren heute eine Reihe von Institutionen der Himalaya-Tradition. Swami Rama hat jedoch darauf hingewiesen, dass die Tradition ihren wahren Sitz in den Bergen der Himalayas hat, nicht in den Institutionen der Ebenen.

Ein qualifizierter Lehrer der Himalaya-Tradition

erfüllt zumindest folgende Anforderungen. Er/sie sollte:

  • die wichtigsten Yoga-Texte kennen
  • alle wichtigen Yoga-Wege wie Mantra-yoga, Kundalini-yoga, Shri-vidya usw. geübt haben und in sie initiiert worden sein, mit Befähigung in einigen und Kenntnis der anderen
  • in der Lage sein, die Verbindungen zwischen der Himalaya-Tradition und anderen Wege zu erkennen, wie dem der Sufis, des Tao, Ch’an, Zen, Theravada, der tibetischen Traditionen, der Christen und anderen - zusammen mit deren grundlegenden Texten und historischem Hintergrund
  • einschätzen können, welchen Persönlichkeitstyp ein Schüler hat, damit der Schüler dann:
    - auf den für ihn passenden Pfad geführt werden kann (Bhakti, Jnana etc.)
    - das passende Mantra bzw. die passende Methode erhält
    - die geeigneten Praktiken schrittweise vertiefend vermittelt bekommt
  • zumindest ein gewisses Maß der Kraft der Übertragung (Transmission) besitzen.

Übertragung

ist der zentrale Punkt der Himalaya-Tradition. Von jeher wurde die Tradition als Erfahrungsweg in einer ununterbrochene Abfolge von Meister-Schüler-Beziehungen weitergegeben. Vertiefte Zustände des Bewusstseins und Erkenntnis werden dabei häufig mittels Initiation übertragen.

Ein Meditationsbegleiter dieser Traditionslinie muss zumindest einen gewissen Grad an Transmissionskraft besitzen, um Schülern Shakti (Energie) übertragen zu können. Er/sie sollte in der Lage sein, ein verbundenes geistiges Feld zu erzeugen, während er/sie eine Gruppe in Meditation anleitet. Und er/sie sollte ebenfalls fähig sein, durch bloße Anwesenheit und Stimme einen meditativen Zustand anzuregen. Dies ist nur in dem Ausmaß möglich, als man qualifiziert und autorisiert ist. Man kann beispielsweise nicht eine Konzentration auf das Herzzentrum anleiten, ohne zumindest einen bestimmten Grad der Erfahrung der entsprechenden Energien auslösen zu können.

Fortgeschrittene Lehrer lehren Meditation mittels Transmission.

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